Was ist eine Brachytherapie?
Was ist eine
Brachytherapie?
Eine Brachytherapie steht für eine strahlentherapeutische Therapie, bei welcher eine umschlossene, radioaktive Strahlenquelle in den Körper eingebracht wird. Dabei lagern die Strahlentherapeuten diese Quelle entweder direkt im Zielbereich der Bestrahlung oder in dessen unmittelbare Nachbarschaft. Weitere Bezeichnungen für die Brachytherapie sind: „interne Strahlentherapie“ oder „Bestrahlung von innen“.
Einsatz bei welchen Tumoren?
Die Arten der Tumore, die mit der Brachytherapie behandelt werden, sind vielfältig. Zumeist werden folgende Krebserkrankungen therapiert:
Wo gibt es die Möglichkeit einer Brachytherapie in München?
Die Behandlung von Patienten mittels der Brachytherapie können Sie mit unserem Team in München-Schwabing durchführen. Wir unterstützen Kollegen aus anderen Fachbereichen bei der Erarbeitung einer individuellen Behandlungsstrategie mit dem Ziel der geringsten Belastung bei gleichzeitig optimaler Therapie. Wir bieten in unserer Praxis NUR die intrakavitäre Brachytherapie (z.B. bei Gebärmutterkrebs) an.
Welche Arten und Unterschiede gibt es?
Die Brachytherapie wird in zwei Formen unterschieden:
- Intrakavitäre Brachytherapie und
- Interstitielle Brachytherapie
Intrakavitäre Brachytherapie
Intrakavitäre Brachytherapie steht für die Nutzung von Körperöffnungen und Körperhohlräumen für die Positionierung der Bestrahlungsquelle. Dabei wird diese durch die Strahlentherapeuten so eingebracht, dass sie unmittelbar an die Zielregion mit dem zu therapierenden Tumor platziert ist. Bei Tumoren nahe der Oberfläche kann die Bestrahlungsquelle auch direkt auf der Haut (Kontaktbrachytherapie) aufgebracht werden.
Interstitielle Brachytherapie
Bei der interstitiellen Brachytherapie werden kleine Strahlenquellen (engl. Seeds) mittels Kanülen und/oder Kathetern in das Tumorgewebe direkt eingebracht. Die Seeds geben dort ihre Bestrahlungsdosis über einen längeren Zeitraum ab. Häufigste Anwendung dieses Verfahren ist die Behandlung von Prostatakarzinomen.
Vorteile und Risiken einer Brachytherapie
Die Vorteile der Brachytherapie liegen in der speziellen Wirkungsweise dieser Therapieform. Durch den engbegrenzten Bereich der Bestrahlung auf die Quelle werden die umliegenden Organe und Körperbereich geschont. Dies senkt das Nebenwirkungsrisiko und vereinfacht das Management der Nebenwirkungen.
Außerdem sind aufgrund der vergleichsweise hohen Strahlendosen nur wenige Behandlungen notwendig. Diese Sitzungen können zumeist ambulant erfolgen – eine erhebliche Erleichterung für unsere Patienten.
Ablauf einer Brachytherapie
Eine Brachytherapie startet mit einer gründlichen, ärztlichen Untersuchung. Dabei werden alle Ergebnisse der Diagnostik (MRT, CT etc.) genutzt, um die Lage des zu bestrahlenden Tumorbereiches genau zu bestimmen. Auch das Risiko der Schädigung der benachbarten Strukturen wird so eingeschätzt. Dabei kann die optimalen Lage des Applikators bzw. der Bestrahlungsquellen geplant werden.
Nach Platzierung des Applikators überprüfen unsere Strahlentherapeuten die korrekte Lage erneut mit CT/Röntgen, MRT und/oder Sonographie. Medizinphysiker und strahlentherapeutischen Fachärzte planen gemeinsam mit Hilfe einer Therapie-Planungs-Software den genauen Ablauf der Bestrahlung. Der individuelle Bestrahlungsplan ist dabei bestens auf die individuelle Anatomie der Patienten zugeschnitten.
Bei der eigentlichen Behandlung werden die radioaktiven Bestrahlungsquellen computergesteuert in den Applikator eingebracht. Entsprechend der Behandlungsstrategie wurde die Verweildauer der Strahlenquellen im Vorhinein berechnet und nun entsprechend umgesetzt. Nach Verabreichung der verordneten Dosis fährt die radioaktive Quelle wieder zurück. Der Applikator wird entfernt.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Abhängig von Risiko und Grad der Nebenwirkungen wird in mögliche Akut- von Spätfolgen unterschieden:
Bei den Akut-Nebenwirkungen kann es im direkt zur Strahlenquelle benachbarten Gebiet zur kurzfristigen Reizungen der Haut bzw. Schleimhäute kommen. Dies kann sich auch in einem häufiger auftretenden Stuhlgang oder Durchfall manifestieren. Nach Ende der Behandlung klingen diese Reizungen normalerweise vollständig ab.
Sog. Spät-Nebenwirkungen treten bei dauerhafter Schädigung angrenzender Organe und Gewebeteilen auf. Diese sind sehr selten und zumeist nur leichtgradig. Hauptsächlich kann es zur Narbengewebsbildung im Behandlungsgebiet kommen. Bei einer vaginalen Therapie eines Gebärmutterkarzinoms etwa kann zu einer Verengung der Scheide kommen.