Die PET-CT-Untersuchung mit F18-PSMA (PSMA PET-CT) ist bei vielen Patienten mit Prostatakarzinom sinnvoll. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Indikationen für eine PSMA PET-CT aufgeführt (gemäß Leitlinie der Europäischen Gesellschaft für Nuklearmedizin EANM von 2017). Gestützt auf verschiedene Studien ist belegt, dass ein PET-CT unter Verwendung der schwach radioaktiven Substanz F18-PSMA (Prostata-Spezifisches-Membran-Antigen) eine der modernsten Diagnose-Möglichkeiten in Fällen von Prostatakrebs darstellt.
Wo können Sie eine PSMA PET-CT in München durchführen lassen?
Prostatakarzinome gehören zu den häufigsten Krebsarten bei Männern. Ein sicherer Nachweis, auch bei widersprüchlichen oder negativen Vorbefunden, wird mittel des PSMA PET-CT geliefert. Unser Spezialistenteam in Großhadern direkt an der U-Bahn Klinikum Großhadern bespricht gern mit Ihnen die Untersuchung, den Ablauf und findet den optimal passenden Termin für Ihre Untersuchung.
Ihre Ansprechpartner für PET-CT
Sie können sich gern direkt über einen der folgenden Kanäle bei uns melden! Für die telefonische Anmeldung stehen wir Ihnen während der Praxiszeiten unseres Standortes am Max-Lebsche-Platz in München Großhadern ( Mo-Fr von 8 bis 18 Uhr) unter der Nummer 089 2121 96 535 zur Verfügung.
Nutzen Sie gern unsere Anmeldebögen, die Sie uns per E-Mail an die petct@radiologie-muenchen.de oder via Brief zusenden können.
Für welche Indikation ist das F18-PSMA PET-CT sinnvoll?
1. Patienten mit Verdacht auf Prostata-Karzinom-Rezidiv (Anstieg des PSA Wertes)
Der besondere Vorteil des Verfahrens liegt in der Möglichkeit das gesamte Spektrum der Tumorerkrankung (Prostata-Befund, Lymphkontenstationen, Fernmetastasierung) in einer einzigen Untersuchung zu erfassen. Insbesondere die Bewertung der Lymphknotenstationen, die mit CT bzw. MRT nur unzureichend möglich ist, kann hier mit der größtmöglichen Genauigkeit erfolgen.
2. Primäres Staging bei Hoch-Risiko-Erkrankungen vor der Planung einer Operation oder einer Strahlentherapie – bei Hoch-Risiko-Patienten (Gleason Score ≥7b, PSA >20 ng/mL, klinisch Stadium T2c – 3a) ist die Wahrscheinlichkeit für Lymphknoten- und/oder Knochenmetastasen erhöht. Hier zeigten Studien eine Überlegenheit der PSMA PET-CT im Vergleich zu CT, MRT und Knochenszintigraphie.
3. Patienten mit fortgeschrittenem Prostata-Karzinom unter medikamentöser Therapie zur Therapiekontrolle
Während die PSA-Werte das allgemeine Therapieergebnis zeigen, kann die PET-CT-Untersuchung für die einzelne, lokale Metastase das Ansprechen bzw. Nichtansprechen der Therapie darstellen und damit die Möglichkeit einer Einleitung einer lokalen Therapie (z. B. Bestrahlung einer Knochenmetastase) unterstützen.
4. Staging vor und während einer internen Lu-177-PSMA Therapie
5. PSMA PET-CT gesteuerte Biopsie nach negativer Biopsie bei Patienten mit hohem klinischen Verdacht
Wie funktioniert eine F18-PSMA-PET-CT?
F18-PSMA ist ein sogenannter nuklearmedizinischer Tracer. Tracer sind stark verdünnte und radioaktiv markierte Substanzen, welche im Positronen-Emmissions-Tomographen (PET) gefunden werden und im Körper anatomisch zugeordnet werden können. Die Tracermoleküle bestehen dabei immer aus zwei verschiedenen, aber fest aneinander gebundenen Substanzen. Einerseits die schwache Radioaktivität, die ausschließlich dazu dient, dass der Arzt die Verteilung des Tracers im Körper bestimmen kann (hier ist es das Nuklid F18).
Und andererseits die eigentich im Körper biochemisch „aktive“ Substanz, die einen bestimmten Stoffwechselschritt darstellt oder an bestimmte Zellen bindet. In diesem Falle handelt es sich um das Prostata-Spezifische-Membranantigen, welches hoch selektiv an Drüsengewebe der Prostata bindet (und insbesondere an Tumoren der Prostata und deren Metastasen).
Klassische PET-CT-Diagnostik weiterentwickelt
Bisher wurden in der PET-CT-Diagnostik zum Nachweis des Prostata-Karzinom-Rezidivs vor allem der Tracer F18-Cholin verwendet. Soweit ein fortgeschrittenes Prostata-Karzinom-Rezidiv vorlag und die PSA-Werte über 1,0 ng% lagen, war eine ausreichend hohe Nachweisrate für den Rezidiv-Tumor möglich.
In den meisten klinischen Situationen – insbesondere durch den sehr frühen Einsatz einer PSA-Wert-Bestimmung – war der laborchemische Nachweis des Rezidivs bereits bei sehr geringeren PSA-Werten gegeben. D. h. dass insbesondere in den klinisch wichtigen PSA-Bereichen unter 1,0 ng%, hier insbesondere im Bereich unter 0,5 ng%, nur eine geringe Nachweisquote bzw. kein entsprechender Tumornachweis möglich war.
Neuer Tracer vereinfacht Diagnose
Die entsprechende Suche nach effizienteren Tracern hat zur Einführung des Gallium-68-PSMA geführt: Entsprechend vorliegender Studien ist bei Patienten mit einem Prostata-Karzinom-Rezidiv mit einem PSA-Wert von 0,2 bis 0,5 ng% bzw. 0,5 bis 1,0 ng% eine Nachweisrate von ca. 58 % bzw. 73 % gegeben. Hierdurch wird insbesondere die differential-therapeutisch wichtige Unterscheidung zwischen einem Lokalrezidiv im Operationsgebiet, Lymphknotenmetastasen oder Fernmetasen möglich.
In der neuesten Entwicklung lässt sich das PSMA nun auch an das F18 binden. Bei ähnlichem Bindungsverhalten im Körper im Vergleich zum Gallium-68-PSMA, hat es eine viel höhere Halbwertszeit, was die Durchführung der Untersuchung wesentlich vereinfacht.
Was ist vor der PSMA PET-CT zu beachten?
Bitte bringen Sie Ihre verfügbaren Voruntersuchungen, Untersuchungsbilder auf CD und Befundberichte mit. Zusätzlich sind folgende Laborwerte in möglichst aktueller Form erforderlich:
Eventuell notwendige Zusatzmedikamente bei der Untersuchung beeinträchtigen Ihre Fahrtauglichkeit. Nach der Untersuchung besteht somit in aller Regel kein Versicherungsschutz am Steuer! Daher raten wir dazu, eine Begleitperson dabei zu haben, wenn ein PSMA PET-CT ansteht. Parkplätze gibt es vor unserer Praxis in Großhadern ausreichend.
WICHTIG: Sollten Sie nicht zur Untersuchung kommen können, so teilen Sie uns dies bitte bis 9 Uhr am Tag vor der Untersuchung mit. Ansonsten müssen wir Ihnen das individuell für Sie bestellte und produzierte, radioaktive Untersuchungsmittel extra in Rechnung stellen. Der Grund hierfür ist, dass das Mittel ausschließlich bei Ihnen eingesetzt werden kann – die Kosten für eine versäumte Untersuchung belaufen sich dann auf ca. 200,- €.
Wie läuft eine PSMA PET-CT ab?
Die Vorbereitung
Nach dem Betreten des Untersuchungsraumes besprechen unsere Spezialisten mit Ihnen den weiteren Ablauf und messen Ihren Blutzuckerspiegel. Im Anschluss legen wir einen Zugang über eine der Armvenen. Für die bestmöglichen Ergebnisse beim PSMA PET-CT geben wir unterschiedliche Mittel und Medikamente:
Besonders in Bezug auf das Kontrastmittel gehen wir auf etwaige Unverträglichkeiten im Vorfeld ein – ist eine Kontrastmittelunverträglichkeit bekannt, müssen wir davon wissen. Weiterhin notwendig sind aktuelle Werte der Schilddrüsen- und Nierenfunktion (TSH und Kreatinin).
Die Untersuchung
Nach der Gabe der schwach radioaktiven Untersuchungssubstanz sollen Sie für mindestens 15-20 Minuten ruhen. Dafür haben wir spezielle Ruhesessel oder Liegen. Die Untersuchung beginnt ca. 45-70 Minuten nach Gabe der Untersuchungssubstanz. Kurz davor können Sie sich in einer verschließbaren Umkleide umziehen. Sie müssen sich für die Untersuchung nicht entkleiden.
Größere metallische Gegenstände (z. B. Gürtelschnallen und Bügel-BH) müssen abelegt werden. Bitte Fragen Sie bei der Anmeldung nochmals wegen Piercings nach. Die Aufnahme erfolgt dann im Liegen und dauert ca. 20 – 30 Minuten.
Welche Ergebnisse können Sie von der PSMA PET-CT erwarten?
Bei einer PSMA PET-CT Untersuchung entstehen sehr große Datenmengen. Vor Ort befreien wir diese durch verschiedene Optimierungen innerhalb unserer Technik bestmöglich von störenden Artefakten oder anderen Hindernissen. Im Anschluss – etwa 30 Minuten nach dem Ende der Untersuchung – stehen die Untersuchungsbilder zur Verfügung.
Während dieser Zeit müssen Sie sich ein wenig im Wartezimmer gedulden. Neben der reinen Qualitätsprüfung ordnen unsere Spezialisten natürlich auch gleich den Befund ein. Dadurch können wir Ihnen schon eine erste Einschätzung liefern. Die umfassende Auswertung mit allen Details dauert dann zumeist einige Tage.
Wie bekommen Sie Ihre Ergebnisse?
Es hat sich in den letzten Jahren als sehr gute Maßnahme erwiesen, jedem Patienen die Bilder der Untersuchung auf einer entsprechenden DVD mitzugeben. Deren Erstellung erfolgt direkt nach der Untersuchung und Sie können diese gleich mitnehmen. Aber wir bei der Radiologie München gehen natürlich mit der Zeit – so können Sie zukünftig die Daten auch über unsere Patientenplattform herunterladen. Die dann dafür notwendigen Zugangsdaten erhalten Sie direkt nach der Untersuchung von unserem Team vor Ort.
Der fertige Befundbericht wird Ihrem behandelnden Arzt direkt zur Verfügung gestellt. Sie können diesen Bericht ebenfalls erhalten – derzeit noch als Kopie per Post, in Zukunft aber ebenfalls über die schon angesprochene Patientenplattfom. Sollten Sie hierzu Fragen haben, klären wir Sie gern darüber auf.
Wer trägt die Kosten für eine PSMA PET-CT?
Die Diagnose und die Stadieneinteilung bei verschiedenen Tumorerkrankungen gehören zu den Hauptaufgabenfeldern der PSMA PET-CT. Im Falle eines Prostatakrebs übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) die Kosten. Gleiches gilt übrigens auch für Lungenkrebs-Tumore, bestimmte Arten des Lymphdrüsenkrebses und Tumore im Hals-Nasen-Ohren-Bereich sowie des Kehlkopfes.
Ob eine klar erstattungsfähige Diagnose vorliegt, überprüfen wir für alle unsere Kassenpatienten schon bei der Untersuchungsanmeldung. Sollte dies nicht der Fall sein, die Untersuchung aber aus medizinischer Sicht von Ihren behandelnden Ärzten als notwendig eingestuft werden, muss ein individueller Kostenübernahmeantrag bei Ihrer Krankenkasse eingereicht werden. Bei der Antragsstellung sind wir Ihnen gerne behilflich.
In der Regel erhalten wir hier rasch Antwort von Ihrer Krankenkasse. Sollte die Krankenkasse die Kosten für die Untersuchung nicht übernehmen, besteht immer noch die Möglichkeit, die Untersuchung als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) durchzuführen. Hierfür erstellen wir Ihnen gerne einen Kostenvoranschlag. Private Krankenversicherungen übernehmen die Kosten bei medizinisch begründeten und notwendigen Fragestellungen in aller Regel. Aber auch hier können Sie eine Vorab-Anfrage an Ihre Kasse stellen.