Gehirnmetastasen – Boten von anderswo
Die Behandlung der Tumorabsiedlungen im Hirn (Gehirnmetastasen) ist in der Regel abhängig von der Lage, Größe und Anzahl der Metastasen sowie von der Art und des Stadiums des Primärtumors. Hirnmetastasen entstehen hauptsächlich bei Primärtumoren in der Lunge (Bronchialkarzinom), der Brust (Mammakarzinom) oder bei schwarzem Hautkrebs (malignes Malinom).
ca. 50 %
der Primärtumore kommen vom Lungenkrebs
20-50 %
Wahrscheinlichkeit der Metastasenbildung nach Krebserkrankung
10 bis 20 %
lassen keinen Rückschluss auf Primärtumor zu
Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft
Wo können Sie Gehirnmetastasen in München behandeln lassen?
Wenn Krebszellen vom Primärtumor über das Blut- oder Lymphsystem in das Gehirn wandern, sich dort ansiedeln und vermehren, entstehen Tochtergeschwülste (Metastasen). Im Gegensatz zum umliegenden Organ, enthalten die Metastasen jedoch nicht die Zellen des umliegenden Hirngewebes, sondern Zellen des Gewebes, in dem sich der Haupttumor gebildet hat.
Daher kann der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin gemeinsam mit unseren Spezialisten anhand einer Untersuchung der Geschwulst auf den Ursprung schließen – und eine sinnvolle, weitere Behandlung empfehlen. Nehmen Sie gern Kontakt zu unseren Experten der Radiologie München auf und vereinbaren Sie einen Termin an einem für Sie gut zu erreichenden Standort.
Wie werden Gehirnmetastasen behandelt?
Entscheidend für eine Behandlung von Gehirnmetastasen ist neben der Krebsdiagnose auch der Allgemeinzustand des Patienten oder der Patientin. Ziel ist es, die belastenden Symptome zu lindern, den Krankheitsverlauf für eine möglichst lange Zeit zu verzögern oder bestenfalls zu stoppen. Die Therapie kann aus Operation, Strahlentherapie und anderen Methoden bestehen.
Strahlentherapie
Eine Bestrahlung des Gehirns kann zusätzlich oder alternativ zur Operation durchgeführt werden. Bei der Strahlentherapie werden entartete Zellen geschädigt, sodass Wachstum und Ausbreitung gemindert werden. Abhängig von der Diagnose und des Stadiums der Erkrankung wird entweder das gesamte Gehirn, bestimmte Gehirnareale oder ein eng begrenzter Bereich von außen (perkutan) sehr gezielt bestrahlt.
Bei der stereotaktischen Bestrahlung werden einzelne Metastasen zielgenau und intensiv bestrahlt. Die Radiochirurgie wird vor allem bei wenigen und kleinen Hirnmetastasen, aber auch bei inoperablen Hirnmetastasen, eingesetzt. Der Vorteil dieser punktuellen Bestrahlung liegt darin, dass im Gegensatz zur Ganzhirnbestrahlung das umliegende, gesunde Gewebe weitestgehend geschont wird.
Operation
Eine Operation kommt vor allem dann in Frage, wenn es sich um wenige, große und abgegrenzte Metastasen handelt, da sie sich relativ gut chirurgisch entfernen lassen. Da jedoch das Risiko von operativen Folgeschäden je nach Lage der Metastase hoch sein kann, muss der Arzt bzw. der Ärztin abwägen, ob eine Operation sinnvoll ist oder ob andere Behandlungsmethoden für den Patienten geeigneter sind.
Alternative Behandlungsmethoden
Da einige Tumorarten unter Einfluss von Hormonen wachsen (z.B.: Brustkrebs), kann unter Umständen eine hormonhemmende Therapie auch bei Hirnmetastasen wirksam eingesetzt werden. Bei der zielgerichteten Therapie (z.B. Tyrosinkinase-Inhibitoren, Immuncheckpoint-Inhibitoren) greifen Medikamente gezielt in die Stoffwechselprozesse der Tumorzellen ein und unterbinden dadurch ihre Ausbreitung im Körper. Die Immuntherapie stärkt das körpereigene Abwehrsystem, um sich gegen die Krebszellen zu verteidigen.
Wie läuft die Behandlung in unseren Praxen ab?
Was müssen Sie vor, während und nach der Behandlung beachten?
Bitte besprechen Sie mögliche Therapiemöglichkeiten und -folgen mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer behandelnden Ärztin. Vor allem Patienten mit einem künstlichen Darmausgang müssen sich an eine Umstellung gewöhnen und fühlen sich oft in Ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Sie werden über mögliche Unterstützungsoptionen oder Reha-Maßnahmen und über Nachsorgeuntersuchungen informiert.
Bitte achten Sie auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung und trinken Sie ausreichend Wasser. Ein gesunder Ernährungszustand spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung und der Ausbreitung des Tumors. Er hilft auch dabei die Nebenwirkungen der Therapie zu reduzieren. Alkohol und Rauchen sind weitestgehend verboten.
Welchen Nebenwirkungen treten bei der Behandlung von Gehirnmetastasen auf?
Das Gehirn ist ein sehr empfindliches Organ. Bei der individuellen Behandlung des primären Tumors und der Gehirnmetastasen wird eine möglichst effiziente und zugleich schonende Therapie angestrebt. Nebenwirkungen sind hier kein Muss!
Operationen sind stets mit Risiken verbunden. Das gilt vor allem bei einem so sensiblen Organ wie dem Gehirn. Deshalb müssen die behandelnden Ärzten gemeinsam mit den Chirurgen und dem Patienten bzw. der Patientin abwägen, ob eine Operation sinnvoll ist oder ob aufgrund der Diagnose eine alternative Behandlungsmethode besser geeignet ist. Mögliche Schädigungen der Nerven oder des Gehirns durch eine Operation können gravierende Folgen für den Patienten haben: Ein Verlust der motorischen und sensitiven Leistung oder kognitive Störungen sind möglich.
Die Strahlentherapie des Kopfes kann mit Haarverlust, Kopfschmerzen, Schwindel und Abgeschlagenheit einhergehen. Wir achten bei der Bestrahlung insbesondere darauf, dass möglichst wenig gesundes Tumorgewebe bestrahlt wird. Dies erreichen wir durch Techniken wie die Stereotaxie, bei der einzelne Metastasen punktgenau behandelt werden oder aber durch Schonung des Hippocampus, der eine wichtige Rolle bei der Neurokognition spielt.