Sehr genaue Bilder vom Dünndarm
Während der restliche Verdauungstrakt mit einer Spiegelung (Gastroskopie oder Koloskopie) sehr gut zu untersuchen ist, kann der Dünndarm mit konventioneller Diagnostik nur teilweise erreicht werden. Die MR-Sellink, auch MRT-Enterographie genannt, bietet eine minimal belastende Möglichkeit, die Dünndarmschleimhaut auf Erkrankungen, Entzündungen oder Tumore zu überprüfen
ca. 30 min
eigentliche Untersuchungsdauer
2-3 h
Dauer des gesamten Praxisbesuches
Wo können Sie eine MR-Sellink in München durchführen lassen?
Unser Spezialisten-Team gehört zu den führenden Experten bei der Diagnostik mittels MR-Sellink. Jahrelange Erfahrung mit der technischen Prozedur der Enterographie mittels MRT und den damit zusammenhängenden, innovativen Weiterentwicklungen ermöglichen uns eine optimale Darstellung von krankhaften Veränderungen im Dünndarm. Fragen Sie einfach nach einem Termin an einem unserer Standorte!
Was ist ein MR nach Sellink?
Ein MR-Sellink ist eine Art der MRT-Enterographie und klärt Beschwerden im Bereich des Dünndarms ab. Insbesondere der Zustand der Dünndarmschleimhaut wird dabei beurteilt. Das Vorliegen von Verwachsungen (sog. Briden), Entzündungsherden (Ulcera) oder Ausstülpungen kann auf verschiedene Krankheitsbilder hindeuten. Morbus Crohn des Dünndarms beispielsweise, ansonsten nur schwer feststellbar, lässt sich so diagnostizieren und der Therapieerfolg von Medikamenten gut kontrollieren.
Vielfältige Krankheitsdiagnostik möglich
Die MRT des Dünndarms nach Sellink erzeugt auch detaillierte Bilder von Fisteln, Abszessen und anderen Krankheitsprozessen, die den oberen Verdauungstrakt betreffen. Sowohl Engstellen (Stenosen) als auch Dünndarmtumore lassen sich so gut erkennen. Gerade bei der Beurteilung von Lage, Größe und Wachstumsmuster solcher Tumore bietet die Dünndarm-MRT sehr gute Ergebnisse. Entscheidungen über eine mögliche Behandlung können auf der Basis dieser Bildgebung zuverlässig getroffen werden; die MRT ist hierbei anderen Untersuchungsmethoden wie beispielsweise Ultraschall oder Computertomographie überlegen.
MR-Sellink zur Diagnose von Gluten-Unverträglichkeit
Ein mittlerweile zunehmendes Einsatzgebiet ist die Klärung von nicht zuordenbaren Durchfällen bei Patienten. Blutungen oder andere Reaktionen auf Lebensmittel basieren oft auf Unverträglichkeiten oder Allergien gegen Nahrungs- oder Nahrungsergänzungsmittel. Beispielsweise kann eine kontrastverstärkte MRT des Dünndarms bei Verdacht auf Glutenunverträglichkeit sinnvoll sein, um andere Ursachen von Durchfällen auszuschließen und eine chronische Veränderung des Schleimhautreliefs des Dünndarms darzustellen – ein wichtiger Punkt für die zukünftige Ernährungsplanung der untersuchten Patienten.
Was müssen Sie vor der Untersuchung beachten?
Die Vorbereitung auf ein MR-Sellink des Dünndarm ist nur wenig aufwändiger als bei anderen MRT-Untersuchungen. Um die Beurteilung des Dünndarms so gut und genau wie möglich zu gestalten, sollten Sie schon am Vortag der Untersuchung auf bestimmte Nahrungsbestandteile verzichten:
- Möglichst keine fetthaltigen Nahrungsmittel
- Wenig bis gar keine Milchprodukte
- Keine Hülsenfrüchte oder Vollkornprodukte
Sehr wichtig dagegen ist eine gute Flüssigkeitsaufnahme. Dafür eignen sich Tee, Wasser und Kaffee.
Abführmaßnahmen sind für die Untersuchung ausschließlich dann erforderlich, wenn der Dickdarm mit beurteilt werden soll. Im Regelfall reicht es aus, wenn Sie am Untersuchungstag nüchtern bleiben.
Achtung: Wie bei anderen MRT-Untersuchungen dürfen Patienten mit einem Herzschrittmacher oder einem eingebauten Cardio-Defibrillator (ICD) nur nach Konsultation durch die Kardiologin oder den Kardiologen unter bestimmten Voraussetzungen untersucht werden; fest implantierte Neurostimulatoren oder eine nicht entfernbare Insulinpumpe sowie Zahnprothesen mit magnetischen Halterungen stellen eine Kontraindikation zur Untersuchung dar. In der Schwangerschaft erfolgt besonders im 1. Trimenon eine strenge Indikationsstellung unter Berücksichtigung der klinischen Dringlichkeit.
Besteht bei Ihnen eine Unverträglichkeit oder Allergie gegen ein Kontrastmittel oder einen Bestandteil darin, sollten Sie die Ärztin bzw. den Arzt darüber beim Vorgespräch in Kenntnis setzen.
Wie läuft eine MR-Sellink ab?
Wie bei jeder radiologischen Untersuchung erfolgt zu Beginn ein Gespräch zwischen einem unserer Ärzte und Ihnen als Patient oder Patientin. Dabei geht es hauptsächlich um Fragen zu den zu untersuchenden Bereichen im Bauch, die dazugehörigen Abläufe, mögliche Risiken und natürlich die entsprechenden Vorbereitungen.
Ihr Termin beginnt rund eine Stunde vor der eigentlichen Tomographie in unserer Praxis, da Sie ein Kontrastmittel trinken müssen. Dieses dient der Entfaltung des leeren Dünndarms. Da dies längere Zeit dauert, muss das Mittel über einen Zeitraum von 45-60 Minuten langsam getrunken werden.
Bei entsprechender klinischer Fragestellung in seltenen Fällen nach Lagerung im MRT-Gerät auch der Dickdarm über den Enddarm mit Kontrastmittel gefüllt.
Die eigentliche MRT-Untersuchung dauert etwa 25 Minuten. Hierbei wird immer der gesamte Bauchraum untersucht.
Über einen venösen Zugang wird Ihnen vor der MRT-Sellink-Untersuchung das parasympatholytisch wirkende Medikament „Buscopan“ verabreicht. Dieses unterdrückt für die Dauer der Untersuchung die Darmmotorik. So wird verhindert, dass durch die „normale“ Bewegung des Darms, die sogenannte Peristaltik, Unschärfen im Bild entstehen. Diese Maßnahme ist für die Qualität der Bilder essenziell. Im Arztgespräch vor der Untersuchung wird geklärt, ob eventuelle Kontraindikationen zur Gabe dieses Medikamentes bestehen.
Virtuelle Koloskopie
Informationen zur MRT-gestützten Koloskopie
MRT
Wissenswertes über die Magnetresonanztomographie (MRT)
Darm-Diagnostik
Zurück zum Überblick über die Darm-Diagnostik