Was ist eine Hyperthermie?
Die Hyperthermie basiert auf einer künstlichen Temperaturerhöhung im Bereich des jeweiligen Tumors. Dabei werden etwa Temperaturen bis maximal 43 Grad Celsius erzeugt. Die dadurch verbesserte Durchblutung des Tumorgewebes führt zu einer deutlich verbesserten Wirksamkeit der Strahlentherapie und/oder der Chemotherapie.
Einsatz bei welchen Tumoren?
Bei Patienten mit oberflächlichen Tumoren oder auch Brustkrebsrezidiven wenden wir die Hyperthermie sehr häufig und erfolgreich an. Die Strahlentherapie erfolgt dann sehr zeitnah (innerhalb von ca. 15 Minuten) im Anschluss an die ca. 45 minütige Hyperthermiebehandlung.
Wo können Sie eine Hyperthermie-Behandlung in München durchführen lassen?
Aktuell bieten wir in unserem Standort in Schwabing die Oberflächen-Hyperthermie an. Unser Spezialisten-Team dort erarbeitet gemeinsam mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten einen Behandlungsplan und stimmt diesen mit der Strahlen- und/oder der Chemotherapie ab.
Welche Arten und Unterschiede gibt es?
Die Hyperthermie unterscheidet sich in verschiedene Arten:
- Ganzkörperhyperthermie
- Loko-regionalen Tiefenhyperthermie
- Regionale Oberflächenhyperthermie
Bei allen Varianten wird durch Infrarotstrahlung der Körper bzw. ein bestimmter Körperbereich überwärmt. Bei der Ganzkörperhyperthermie wird ein künstliches Fieber zwischen 39,5° Celsius und 40,5° Celsius erzeugt. Die loko-regionale Tiefenhyperthermie sowie die bei uns angewendete Oberflächenhyperthermie wärmt das Tumorgewebe direkt auf bis maximal 43° Celsius auf.
Warum helfen hohe Temperaturen?
Hitze kann Zellen abtöten – dies geschieht aber erst ab etwa 43°C. So wirkt Wärme direkt im Bereich des Tumors positiv. Aber eigentlich wirkmächtig wird die Hyperthermie durch die Durchblutungssteigerung innerhalb des Tumors. Einerseits kann die Wirksamkeit von Strahlen- und Chemotherapie durch besseren Blutfluss im entsprechenden Areal verbessert werden. Andererseits gelingt den Tumorzellen bei erhöhter Temperatur schlechter, sich von der Therapie zu „erholen“. Man spricht vom strahlen- und chemosensibilisierende Effekt.
Einsatzgebiete der Hyperthermie
Vor allem bei oberflächlichen Tumoren – bis zu zwei Zentimeter unter der Haut – ermöglicht der innovative und schonende Therapieansatz der Hyperthermie eine effektive Behandlung. Mit nur einer Behandlung in der Woche, über insgesamt fünf Wochen, werden hervorragende Ergebnisse erzielt. Diese schonende Kombination einer wöchentlichen Oberflächenhyperthermie mit anschließender Strahlentherapie wird derzeit in Deutschland bisher allerdings nur an wenigen Zentren angeboten.
Ablauf einer Hyperthermie-Therapie
Nach der individuellen Planung der Strahlentherapie durch unsere Spezialisten, werden vorbereitend die „normalen“ Temperaturverteilungen im Körper der Patienten gemessen und berechnet. Mittels verschiedener digitaler System kann die optimale Einstellung für die gezielte Erhitzung des Tumors geplant werden.
Wie funktioniert die Temperaturmessung?
Zu Beginn werden die Wärmestrahler kontaktfrei über dem behandelten Bereich positioniert. Außen ist an jedem der beiden Wärmestrahler eine Wärmebildkamera integriert, über die die Temperatur während der Hyperthermie-Behandlung in Echtzeit kontrolliert wird. Die eigentliche Therapie dauert ca. 45 Minuten.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Die Hyperthermie ist im Allgemeinen eine hoch verträgliche Therapie. Schwerwiegende Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Leichtere Nebenwirkungen können leichte Überhitzungsschmerzen und kleineren Verbrennungen sein. Diese werden jedoch direkt nach der Behandlung durch unsere medizinischen Assistenten versorgt, sollten sie auftreten.
Selten treten Rötungen der Haut oder Wassereinlagerungen im Gewebe auf. Noch seltener sind sogenannte Fettgewebsnekrosen, die in der Regel folgenlos abheilen.