CT-gesteuerte Interventionen:
An welchem Standort können Sie ein CT-gesteuerte Intervention durchführen lassen?
Die Steuerung einer Biopsie oder einer Drainage durch eine Computertomographie erhöht die Genauigkeit des jeweiligen Eingriffs erheblich. Durch die millimetergenauen Bewegungen verringern sich auch die Belastungen für unsere Patienten. An verschiedenen unserer Standorte können Sie eine professionelle CT-gesteuerte Biopsie oder Drainage durchführen lassen.
Biopsie mit CT-Unterstützung
Die CT-gesteuerte Intervention Biopsie kommt zum Einsatz, wenn bei einer unklaren Raumforderung (Verdacht auf Tumor, entzündliche Veränderungen etc.) minimal invasiv Gewebe gewonnen werden muss, das im Anschluss histologisch oder mikrobiologisch untersuchten werden kann, um eine offene Operation zu vermeiden.
In Abhängigkeit von der Lokalisation der zu punktierenden Struktur liegt der Patient bzw. die Patientin dabei in Rückenlage, Bauchlage oder Seitenlage auf dem CT-Tisch. Es werden dann einige Planungsaufnahmen angefertigt anhand derer der Zugangsweg bestimmt wird. Der Arzt oder die Ärztin kann millimetergenau planen, von welcher Stelle aus er die Nadel einführen muss um eine optimale Probe zu gewinnen ohne dabei andere Strukturen zu verletzten.
Vor der eigentlichen Punktion wird die Haut desinfiziert und eine Betäubung des Punktionsareals durchgeführt, so dass der eigentliche Stich als Druck, aber nicht mehr als schmerzhaft empfunden wird. Gegebenenfalls kann auch eine Beruhigungsspritze vor Beginn des Eingriffs verabreicht werden.
Ablauf der Biopsie
Nach dem Aufklärungsgespräch und der Einwilligung in die Untersuchung begibt sich der Patient bzw. die Patientin in den Computertomographen. Dabei kann es je nach Eingriff und Punktionsort sinnvoll sein, dass die Rückenlage, Seitenlage oder Bauchlage vorgegeben wird. Um die optimale Position für die Biopsie zu finden, wird die entsprechende Körperregion mit dem CT untersucht, die Punktionsstelle markiert und dann mit der Biopsie begonnen.
Um das Eindringen von Keimen in den Körper zu erschweren, wird die Stelle desinfiziert und mit sterilen Tüchern abgeklebt. Nach der lokalen Betäubung der Einstichstelle wird die Punktionsnadel eingeführt. Die optimale Position kann mittels CT nochmals geprüft werden. Mit der Nadel werden Gewebeteile entnommen, je nach Gewebeart sind auch mehrere Proben an verschiedenen Stellen möglich.
Nach der Entnahme wird die Nadel entfernt und die Blutung an der Einstichstelle mittels Druck vermieden. Nach der ambulanten Punktion bleiben die Patienten noch für einige Zeit unter unserer Überwachung. Danach steht es ihnen frei, wieder nach Hause zu gehen – wir empfehlen immer eine Begleitperson für den Heimweg.
Risiken und Nebenwirkungen
Liegt das zu untersuchende Gewebe in der Nähe zu nicht betroffenen Organen oder Gefäßen können trotz aller ärztlicher Sorgfalt Verletzungen auftreten. Durch die unmittelbare Kontrolle der Punktion mittels der CT wird dieses Risiko stark vermindert. In den meisten Fällen ist eine Verletzung des umliegenden Gewebes so gering, dass überhaupt keine behandlungsbedürftigen Komplikationen auftreten.
Bei einer Lungen-Biopsie kann Luft zwischen das Brustfell und die Lunge eindringen. Das darauf folgende teilweise Zusammenfallen der Lunge wird mit einer Drainage behoben, welche die eingedrungene Luft wieder entfernt und die Lunge sich wieder komplett entfaltet. In seltenen Ausnahmefällen bleibt die Drainage vorübergehend an der Lunge bis das Gewebe um die Punktion sich regeneriert hat.
Eine selten Nebenwirkung ist die Unverträglichkeit des für die CT notwendigen Röntgenkontrastmittel. Zumeist tritt dann eine vorübergehende Beeinträchtigung des körperlichen Wohlbefindens ein, wie etwa Juckreiz, Hautrötung, Schwindel oder leichte Übelkeit. Sollten Unverträglichkeiten bekannt sein, werden diese vorab im Aufklärungsgespräch mit unserem Ärzteteam abgefragt.
Drainage mit CT-Unterstützung
Die CT-gesteuerte Intervention der Drainageanlage erfolgt zum Beispiel bei Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum und wird in der Regel bei Abszessen (Eiteransammlungen) eingesetzt. Sie ist ein schonendes Verfahren zur Ableitung dieser Abszesse und ist minimal-invasiv unter örtlicher Betäubung durchführbar und kann oft einen größeren operativen Eingriff ersetzen. Nach computertomographischer Darstellung des Abszesses, z. B. in der Leber, wird in örtlicher Betäubung ein großlumiger, speziell für diesen Zweck entwickelter Drainagekatheter in die Abszesshöhle eingebracht und an der Haut fixiert.
Das komplette Abszessmaterial wird abgesaugt und die Abszesshöhle wird mit Kochsalzlösung gespült. Eine Probe des Abszessinhaltes wird zur mikrobiologischen Aufarbeitung eingesandt und ein Antibiogramm wird erstellt. So kann eine gezielte antibiotische Therapie eingeleitet werden.
Meist kommt es sehr schnell zu einer Rückbildung der Entzündungszeichen. Nach 8 bis 14 Tagen kann die Drainage in der Regel wieder entfernt werden. Durch die optimale Kontrolle des Eingriffes durch die Computertomographie sind Komplikationen selten.
Vorgespräch & Kontrastmittelgabe
Vor jeder Untersuchung steht bei der Radiologie München immer ein ausführliches Vorgespräch. Unsere Fachärzte erklären Ihnen den weiteren Ablauf der Computertomographie und die Wirkungen des verwendeten Kontrastmittels. In diesem Gespräch können Sie Ihre Ängste in Bezug auf die Untersuchung äußern. Im weiteren Ablauf würde ein jodhaltiges Kontrastmittel über die Armvene gespritzt. Die CT-gesteuerte Intervention findet im Anschluss an die Injektion im Liegen statt.
Nach der Untersuchung
Sie verbleiben für eine gewisse Zeit für eine ambulante Überwachung. Das bei der CT-gesteuerte Intervention entnommene Gewebe wird derweil an das zuständige Labor zur Untersuchung gesendet, die Ergebnisse erhalten Sie dann von Ihrem behandelnden Arzt. Bei Drainagen erfolgt eine abschließendes Gespräch vor Ort über den weiteren Ablauf und notwendige Verhaltensweisen.
Welche Risiken gibt es bei einer CT-gesteuerten Intervention?
Neben den oben angesprochenen Wundheilungskomplikationen kommt es, wie bei einer herkömmlichen CT-Untersuchung, zu einer geringen Strahlenbelastung und der Injektion eines jodhaltigen Kontrastmittels.
Risiko Strahlenbelastung
Die CT-Untersuchung ist mit einer Strahlenbelastung für den Körper verbunden, welche höher ist als bei normalen Röntgenuntersuchungen. Die Höhe der Belastung hängt von der verabreichten Dosis, der Dauer der Untersuchung und dem Gewebe ab, welches untersucht wird. In jedem Fall sollte eine Dual-Energy-Computertomographie nur dann durchgeführt werden, wenn Sie vom Arzt zum Nachweis und der Typisierung bestimmter Krankheiten benötigt wird.
Risiko Kontrastmittel
Das Kontrastmittel kann in einigen Fällen zu Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Durchfall oder Bauchschmerzen führen. Hier empfiehlt es sich nach der Behandlung viel Wasser zu trinken. Sollte sich keine baldige Besserung einpendeln, müssen Sie uns umgehend kontaktieren. Allergische Reaktionen können ebenso unerwartet auftreten, diese jedoch lassen sich medikamentös behandeln.