Lebermetastasen – vielfältige Ursachen
Lebermetastasen entstehen, wenn sich Krebszellen über die Blutbahn oder die Lymphe vom Primärtumor ausgehend im Körper ausbreiten und in der Leber ansiedeln. Symptome wie Erbrechen oder Übelkeit treten meist sehr spät auf. Tochtergeschwülste (Metastasen) in der Leber entstehen meist im Verlauf fortgeschrittener Krebsstadien in Brust, Darm und Lunge. Sie können aber auch auf Magenkrebs, Speiseröhrenkrebs oder Bauchspeicheldrüsenkrebs zurückzuführen sein.
jeder 20. Krebspatient
hat Metastasen in der Leber
Primärtumore
befinden sich meist in Brust, Darm oder Lunge
Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft
Wo können Sie Lungenmetastasen in München behandeln lassen?
Die Behandlung von Patient:innen mit Lebermetastasen kann mithilfe verschiedener Verfahren erfolgen. Unsere Strahlentherapeut:innen arbeiten gemeinsam mit Kolleg:innen aus anderen Fachbereichen an einem optimalen, individuellen Behandlungsplan für eine bestmögliche Therapie.
Behandlung von Lebermetastasen
Damit Ärzt:in und Patient:in gemeinsam die richtige Behandlung erarbeiten können, muss bekannt sein, welche primäre Krebserkrankung den Metastasen zugrunde liegt. Daher entwickelt der behandelnde Arzt gemeinsam mit unseren Spezialist:innen in Diagnostik und Therapie den geeignetsten Behandlungsplan.
Wie werden Lebermetastasen behandelt?
Metastasen bestehen aus Gewebezellen des Haupttumors. Entsprechend sprechen diese Zellen unterschiedlich gut auf bestimmte Behandlungsmethoden an. Die Lage, Anzahl und Größe der Metastasen und der gesundheitliche Allgemeinzustand des Patienten bzw. der Patientin spielen zusätzlich eine wichtige Rolle bei der Wahl der richtigen Therapie.
Strahlentherapie
Eine Strahlentherapie ist für Patient:innen sinnvoll, deren Metastasen nicht operabel sind oder deren Gesundheitszustand eine Operation nicht zulässt. Die stereotaktische Strahlentherapie nutzt hochintensive Strahlen. Dabei werden die Strahlen von außerhalb des Körpers durch die Haut auf die Metastase fokussiert, sodass nur der Tumor, nicht aber das umliegende gesunde Gewebe, geschädigt wird. Die genaue Ausrichtung der Strahlen wird durch moderne bildgebende Verfahren ermöglicht.
Operation
Einzelne, kleine Metastasen lassen sich meist recht gut chirurgisch entfernen. Entscheidend für den Heilungserfolg ist, dass diese vollständig entfernt werden können. Da auch gesundes Gewebe bei der Operation entfernt wird, muss sichergestellt werden, dass noch genügend Lebergewebe für die Leberfunktionen und die Regeneration erhalten bleibt. Häufig ist jedoch eine Operation nicht möglich. In diesem Fall müssen alternative, zusätzliche Behandlungsmethoden herangezogen werden.
Chemotherapie
Ist eine Operation nicht möglich, weil beispielsweise die Metastasen die Leber diffus durchsetzen, dann kann eine Chemotherapie vor der Operation (neoadjuvante Chemotherapie) eingesetzt werden. Die Medikamente, die bei der Chemotherapie eingesetzt werden (Zytostatika), hemmen das Wachstum und das Ausbreiten der Krebszellen. Dadurch können die Tochtergeschwülste verkleinert und lokal begrenzt werden und somit eine nachfolgende Operation ermöglichen. Eine adjuvante Chemotherapie (nach der Operation) verringert die Wahrscheinlichkeit, dass verbliebene Metastasen weiterwachsen oder dass sich Metastasen neu bilden.
Radiofrequenztherapie
Die Radiofrequenztherapie oder Radiofrequenzablation zerstört Lebermetastasen mithilfe von Hitze. Bei diesem Verfahren wird eine Sonde in der Metastase platziert. Die Sonde erzeugt durch elektrischen Strom Wärme, woraufhin die Metastase erhitzt und zerstört wird.
Wie läuft die Behandlung in unseren Praxen ab?
Was müssen Sie vor, während und nach der Behandlung beachten?
Das Auftreten von Metastasen deutet meist auf eine fortgeschrittene Krebserkrankung hin. Aus diesem Grund müssen viele Patient:innen damit rechnen, dass der Krebs aufgrund der Streuung der Krebszellen im Körper lediglich palliativ behandelt werden kann. Eine Heilung ist in vielen Fällen nicht mehr möglich.
Aus diesem Grund sind regelmäßige Kontrollen nach der Behandlung essenziell. Mithilfe von bildgebenden Verfahren wie einer CT und/oder MRT wird untersucht, ob der Krebs sich möglicherweise ausbreitet oder ob sich neue Metastasen gebildet haben. Auch der Austausch zwischen den behandelnden Ärzt:innen und dem Patienten bzw. der Patientin ist wichtig, um mögliche Verschlechterungen des allgemeinen Gesundheitszustands zu erkennen. Die Nachsorge ist wichtig, da ein Rückfall (Rezidiv) schnell erkannt werden kann und frühzeitig mit geeigneten Maßnahmen reagiert werden kann.
Wir bitten Sie daher Ihren Arzt oder Ihre Ärztin umgehend zu informieren, wenn sich Ihr Zustand verschlechtern sollte. Bitte sprechen Sie auch belastende Nebenwirkungen an. Sie werden dann zu möglichen Lösungen und Therapiemöglichkeiten beraten.
Welche Nebenwirkungen treten bei der Behandlung von Lebermetastasen auf?
Ärzt:in und Patient:in entwickeln gemeinsam den bestmöglichen Behandlungsplan. Dieser soll den Haupttumor und die Metastasen bestmöglich bekämpfen. Gleichzeitig soll der Gesundheitszustand nicht übermäßig strapaziert werden. Dennoch können im Verlauf der Behandlung und auch noch danach Nebenwirkungen auftreten.
Die Operation von Metastasen kann zu Schmerzen, Wundinfektionen oder Wundheilungsstörungen führen. Abhängig davon welche Bereiche der Leber operiert wurden und wie viel Volumen der Leber entfernt wurde, kann es einige Zeit dauern, bis die Leber wieder voll funktionsfähig ist. Auch die Blutwerte können durch den Eingriff beeinträchtigt werden.
Die Zytostatika der Chemotherapie greifen in das Wachstum von schnell teilenden Zellen ein. Das beeinträchtigt Krebszellen, aber auch gesunde Blut-, Haar- und Schleimhautzellen. Daher können Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, eine geschwächte Immunabwehr, Schleimhautentzündungen, Durchfall und Haarausfall vorkommen.
Bei Strahlentherapien können in seltenen Fällen Leberschäden oder Darmblutungen beobachtet werden. Darüber hinaus können Übelkeit und Erbrechen, aber auch Müdigkeit und Appetitlosigkeit vorkommen.