Nebenschilddrüsenszintigraphie
Durch eine Nebenschilddrüsenszintigraphie kann das Nebenschilddrüsenadenom gefunden werden. Ausgangspunkt ist ein erhöhter Kalziumwert im Blut. Dieser kann durch das Nebenschilddrüsenhormon Parathormon (PTH) ausgelöst worden sein. In 80 bis 85% der Fälle produzieren eine oder mehrere gutartig veränderte Nebenschilddrüsen (sog. Nebenschilddrüsen-Adenome) unkontrolliert zu viel Parathormon. Die Szintigraphie lokalisiert die Nebenschilddrüsenadenome und erleichtert eine OP-Planung und minimiert dadurch das Operationsausmaß.
ca. 2 ½ bis 3 Stunden
Untersuchungsdauer
bis 90 %
der Nebenschilddrüsen-Adenome (>0,3 g) werden gefunden
ca. 1,6 fache
Strahlenbelastung im Verhältnis zur jährl. natürlichen Strahlenmenge
Wo können Sie eine Nebenschilddrüsenszintigraphie in München durchführen lassen?
Wir bieten die Nebenschilddrüsenszintigraphie in unserem Standort im Rotkreuzklinikum in der Nymphenburgerstr. 163 an. Bitte bringen Sie von Ihrem Arzt die aktuellen Laborwerte Kalzium und Parathormon mit. Für Pflichtversicherte benötigen wir einen gültigen Überweisungsschein.
Wann ist Szintigraphie von Nebenschilddrüsen sinnvoll?
Ist in Ihrem Blut Kalzium und Parathormon erhöht und Phosphat niedrig, liegt ein „primärer Hyperparathyreoidismus“ vor. Ursache in 80 bis 85% der Fälle ist die Überproduktion vom Nebenschilddrüsenhormon (=Parathormon) durch ein Nebenschilddrüsen-Adenom. Zuviel Parathormon erhöht den Knochenabbau und Kalzium wird freigesetzt. Dadurch kann es zu Knochenschmerzen kommen. Außerdem ist die Bildung von Nierensteinen durch ein Zuviel an Kalzium im Blut möglich.
In der Regel hat ein Mensch 4 Nebenschilddrüsen, die typischerweise an der Rückseite der Schilddrüse jeweils beidseits am Ober- und Unterpol liegen. Aber die Anzahl, Größe und auch Lage können variieren. Bei jedem 6. Menschen besteht eine atypische Lage, am häufigsten im Bereich des Thymus, selten auch tief im Brustraum vor dem Herzen oder oberhalb der Schilddrüse.
Mit Hilfe der Nebenschilddrüsen-Szintigraphie können Nebenschilddrüsenadenome auch bei atypischer Lage entdeckt werden. Die Höhe des Parathormons und die Größe des Nebenschilddrüsenadenoms beeinflussen dabei die Erfolgsrate.
Wie funktioniert eine Nebenschilddrüsenszintigraphie?
Nach Injektion der radioaktiv-markierten Untersuchungssubstanz „MIBI“ erfolgen mit Hilfe der Gammakamera Aufnahmen vom Hals und Oberkörper in einer sogenannten Zweiphasentechnik, d.h. zu verschiedenen Zeitpunkten.
Die Frühaufnahmen werden bei uns nach ca. 15 Minuten gemacht und die Spätaufnahmen nach 2 Stunden. Die Untersuchungssubstanz reichert sich in der Frühphase in der Schilddrüse und den Nebenschilddrüsen an und wird dann schnell aus beiden „ausgewaschen“, aber nur langsam aus einem Nebenschilddrüsenadenom. Diese stellen sich dann in Spätaufnahmen positiv (durch stärkere Speicherung) dar.
Was müssen Sie vor der Behandlung beachten?
Für die Nebenschilddrüsenszintigraphie ist keine spezielle Patientenvorbereitung notwendig. Die Einnahme von Steroiden und Kalziumkanalblockern kann die Untersuchung negativ beeinflussen. Zur Untersuchung müssen folgende Laborwerte vorliegen: Parathormon und Kalzium. Unser Nuklearmediziner vor Ort führt eine Ultraschalluntersuchung des Hals durch und erklärt Ihnen den Untersuchungsablauf.
Wie ist der Ablauf einer Szintigraphie bei der Radiologie München?
Vor Beginn der Nebenschilddrüsenszintigraphie wird Ihnen ein Zugang über eine Armvene gelegt und die mit 99m Technetium-radioaktiv-markierte Untersuchungssubstanz „MIBI“ wird darüber gespritzt. Nach 15 Minuten Wartezeit liegen Sie für ca. 15 Minuten auf der Gammakamera für die Frühaufnahmen.
Dann heißt es warten für 2 Stunden bis zu den Spätaufnahmen. Sie dürfen die Klinik verlassen, spazieren gehen, essen und trinken. Bitte vermeiden Sie einen engen Kontakt zu Schwangeren und kleinen Kindern. Nach 2 Stunden liegen Sie für die Spätaufnahmen für 25 Minuten erneut auf der Gammakamera. Die Aufnahmen werden dann ausgewertet, ggf. ist ein erneuter Ultraschall notwendig und unser Nuklearmediziner oder unsere Nuklearmedizinerin bespricht die Ergebnisse mit Ihnen.
Welche Risiken und Nebenwirkungen treten bei der Nebenschilddrüsenszintigraphie auf?
Die Strahlenbelastung bei einer Nebenschilddrüsenszintigraphie entspricht etwa dem 1,6 fachen der natürlichen jährlichen Strahlenexposition. Wie bei allen Arzneimitteln kann die Untersuchungssubstanz Nebenwirkungen haben, die aber äußerst selten auftreten.
Allergische Reaktionen wurden ebenfalls sehr selten beobachtet, ebenso Reaktionen an der Injektionsstelle. Das Radiopharmakon darf nicht angewendet, wenn Sie überempfindlich (allergisch) sind gegen Tetrakis(1-isocyan-2-methoxy-2-methoxy-2-methylpropan)kupfer (1+)-tetrafluoroborat sind.