Dual Energy
mehr Bilder bei weniger Belastung
Die Dual-Energy-Computertomographie ermöglicht die simultane Aufnahme von zwei CT-Datensätzen. Die moderne Untersuchung mit verschiedenen Röntgenenergien erlaubt eine genauere Gewebe-Differenzierung als bisher. Die Dosis entspricht dagegen der einer herkömmlichen CT-Untersuchung. Die Aufnahme dauert nur wenige Sekunden.
max. 15-30 min
Untersuchungsdauer
ca. 60 min
Zeit in der Praxis
> 90%
Genauigkeit der Diagnose von Engstellen
An welchem Standort können Sie eine Dual-Energy-Computertomographie durchführen lassen?
Zwei Kollegen aus dem Team der Radiologie München, Prof. Johnson und Prof. Dr. Graser, haben maßgeblich an der Entwicklung dieser Technologie mitgewirkt, sind international als Experten auf diesem Gebiet bekannt und haben eine Vielzahl wissenschaftlicher Arbeiten und mehrere Lehrbücher dazu veröffentlicht. Unsere Patienten sind also bestens aufgehoben bei einer Dual-Energy-CT an den Standorten der Radiologie München.
Wann kommt ein Dual-Energy-CT zum Einsatz?
Die Dual-Energy-CT mit ihrer deutlich verbesserten Differenzierung einzelner Gewebeschichten hat vielfältige Anwendungsfelder. Dazu zählen unter anderem:
- Nierenstein-Differenzierung
- Nachweis von Gicht-Tophi
- Nachweis von Silikon aus Mamma-Implantaten
- Metallartefakt-Reduktion
- Nachweis eines Knochenmarködems
- Darstellung der Lungendurchblutung
- CT-Angiographie ohne Knochen-Überlagerung
- Differenzierung von Leber- und Nierenläsionen
Nachweis und Differenzierung von Nierensteinen
Die Dual-Energy-CT ermöglicht den Nachweis und die Typisierung von Nierensteinen nicht-invasiv und zuverlässig in wenigen Sekunden, auch bei gestauten ableitenden Harnwegen. Bei Harnsäure-Steinen kann gegebenenfalls eine medikamentöse Therapie indiziert werden, bei anderen Steinen die mechanische Entfernung geplant werden.
Neben Calcium und Harnsäure-Steinen können in der Regel auch Cystin- und Struvit-Steine differenziert werden, so dass eine entsprechende Medikation, Diät oder antibiotische Therapie indiziert werden kann. Die Bilder zeigen einen Calciumoxalat-Stein (blau) im linken Ureter und einen Harnsäure-Stein (rot) im rechten Ureter.
Nachweis von Silikon
Die Technik erlaubt einen spezifischen Nachweis von Silikon im Gewebe und in Lymphknoten. So ist auch bei nicht MRT-fähigen Patientinnen (z.B. mit Cochlea-Implantat oder Herzschrittmacher) eine vollständige Beurteilung von Mamma-Implantaten und im Fall von Rupturen die Erfassung der drainierenden Lymphknoten möglich. Das Bild zeigt ein rupturiertes Implantat, dessen Silikon in den Achsellymphknoten abtransportiert wird.
Nachweis eines Knochenmarködem
In der Traumadiagnostik bietet nur die CT den präzisen und spezifischen Nachweis der Frakturlinie, während die MRT durch den Nachweis eines Knochenmarködems sehr sensitiv ist, z.B. für osteoporotische Wirbelfrakturen oder für Fissuren und Ermüdungsfrakturen in Extremitäten.
Mit der Dual-Energy-Technik wird auch in der CT ein Knochenmarködem nachweisbar, kombiniert also eine hohe Spezifität mit einer gesteigerten Sensitivität. Das Bild zeigt ein Knochenmarködem im lateralen Femurkondylus.
Differenzierung von Leber- und Nierenläsionen
Bei Leber- und Nierenläsionen spielt oft die Kontrastmittel-Aufnahme eine entscheidende Rolle für die Einordnung als gut- oder bösartiger Befund. In der Computertomographie wird allerdings in der Regel nur eine Kontrastierungsphase aufgenommen, um die Röntgendosis zu minimieren. Dann kommt es vor, dass man primär nicht erkennen kann, ob eine Läsion Kontrastmittel enthält, was zum Beispiel bei der Niere oft die Unterscheidung von eingebluteten Zysten und Nierenzellkarzinomen unmöglich macht.
Mit der Dual-Energy-CT kann das Kontrastmittel erkannt und farbig dargestellt werden, so dass im genannten Beispiel in der Regel eine eindeutige Diagnose gestellt werden kann, und zwar ohne zusätzliches Kontrastmittel oder zusätzliche Dosis. Im dargestellten Bild handelt es sich nur um eingeblutete Zysten.
Nachweis von Gicht-Tophi
Mit der Dual-Energy-CT können Gicht-Tophi auch an atypischen Lokalisationen spezifisch nachgewiesen und von anderen Erosionen oder Osteolysen differenziert werden. Auch eine exakte Quantifizierung und die Verlaufskontrolle der Harnsäure-Depots sind ist mit dieser Technik möglich, was im Vergleich zum Serumspiegel eine wesentlich präzisere Steuerung der Therapie z.B. unter Uricase erlaubt. Das Bild zeigt ausgedehnte Gicht-Tophi am rechten Knie.
Metallartefakt-Reduktion
In der Dual-Energy-CT können Metallartefakte deutlich reduziert und in der Regel bei Titan vollständig und bei Stahl in Abhängigkeit von der Legierung bis ca. 1 cm Dicke vollständig entfernt werden. So wird eine deutlich bessere Beurteilung von Osteosynthesen oder des Spinalkanals möglich.
Auch eine Lockerung von Pedikelschrauben oder Prothesenschäften oder -pfannen ist durch die artefaktfreie Darstellung der Metall-Knochen-Grenze deutlich zuverlässiger zu beurteilen. Das linke Bild zeigt die Standard-Rekonstruktion, das rechte das Ergebnis der Metallartefaktreduktion. Der Spinalkanal wird beurteilbar und die Lockerungssäume an den Pedikelschrauben sichtbar.
Darstellung der Lungendurchblutung
Die Durchblutung ist neben der Belüftung der Lunge der wichtigste Funktionsparameter. Mit der spektralen Information aus der Dual-Energy-CT ist es möglich, das Kontrastmittel im Lungengewebe darzustellen und so Informationen über die Durchblutung zu erhalten. Vor allem bei kleineren Lungenembolien, wiederkehrenden Embolien, unklarem Lungen-Hochdruck und Erkrankungen des Lungengewebes selbst sind diese Informationen von großer Bedeutung für die Diagnose und zum Teil auch für die Therapieplanung.
Auch die Belüftung der Lunge kann mit der Dual-Energy-CT dargestellt werden (siehe Bild). Dazu muss allerdings Xenon-Gas als Kontrastmittel eingesetzt werden, was aufwendig und teuer ist. Daher ist diese Anwendung auf wenige Fälle vor allem in wissenschaftlichen Studien beschränkt. Die Darstellung der Lungendurchblutung ist dagegen in Routine-Aufnahmen als Zusatzinformation verfügbar ohne zusätzliche Belastung für den Patienten.
CT-Angiographie ohne Knochen-Überlagerung
In der Computertomographie können die Arterien sowohl im Kopf- und Halsbereich als auch im Körperstamm und an den Beinen mit hoher räumlicher Auflösung dargestellt werden. Bisher ist dabei ein Problem, dass Verkalkungen und Knochen die Darstellung der Blutgefäße überlagern und zum Teil auch die Vermessung von Engstellen behindern.
Mit der Dual-Energy-Technik können Verkalkungen und Knochen aus dem Datensatz entfernt werden. So wird eine überlagerungsfreie Darstellung der Blutgefäße und auch eine exakte Graduierung von Engstellen möglich. Die Bilder zeigen zum einen Hirnarterien weiß, Hirnvenen blau, zum anderen die Becken- und Beinarterien mit Gefäßkalk, aber ohne Knochenüberlagerung mit multiplen Verschlüssen.
Wie läuft eine Untersuchung mit dem Dual-Energy-CT ab?
Vorgespräch & Kontrastmittelgabe
Vor jeder Untersuchung steht bei der Radiologie München immer ein ausführliches Vorgespräch. Unsere Fachärzte erklären Ihnen den weiteren Ablauf der Computertomographie und die Wirkungen des verwendeten Kontrastmittels. In diesem Gespräch können Sie Ihre Ängste in Bezug auf die Untersuchung äußern. Im weiteren Ablauf würde ein jodhaltiges Kontrastmittel über die Armvene gespritzt. Die Untersuchung findet im Anschluss an die Injektion im Liegen, auf dem Rücken statt.
Untersuchung mit dem Dual-Energy-CT
Beim CT werden unsere Patienten dann (abhängig von der individuellen Untersuchung) mehrmals durch die breite Öffnung des CT-Gerätes gefahren – die einzelnen Messungen erfolgen binnen weniger Sekunden. Etwaige Pulsunterdrückung, etwa durch Atemtechnik oder Beta-Blocker, ist bedingt durch die herausragende Bilderfassung nicht mehr notwendig. Im Nachgespräch wird einer unserer Spezialisten das Ergebnis der Untersuchung darlegen.
Welche Risiken gibt es bei einer Dual-Energy-Computertomographie?
Bei der Dual-Energy-Computertomographie sind Patienten einem sehr geringen Risiko ausgesetzt. Wie bei einer herkömmlichen CT-Untersuchung kommt es zu einer Strahlenbelastung und der Injektion eines jodhaltigen Kontrastmittels.
Risiko Strahlenbelastung
Die CT-Untersuchung ist mit einer Strahlenbelastung für den Körper verbunden, welche höher ist als bei normalen Röntgenuntersuchungen. Die Höhe der Belastung hängt von der verabreichten Dosis, der Dauer der Untersuchung und dem Gewebe ab, welches untersucht wird. In jedem Fall sollte eine Dual-Energy-Computertomographie nur dann durchgeführt werden, wenn Sie vom Arzt zum Nachweis und der Typisierung bestimmter Krankheiten benötigt wird.
Risiko Kontrastmittel
Das Kontrastmittel kann in einigen Fällen zu Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Durchfall oder Bauchschmerzen führen. Hier empfiehlt es sich nach der Behandlung viel Wasser zu trinken. Sollte sich keine baldige Besserung einpendeln, müssen Sie uns umgehend kontaktieren. Allergische Reaktionen können ebenso unerwartet auftreten, diese jedoch lassen sich medikamentös behandeln.